Sie uns über negative Medien sprechen
Ein wichtiger Teil der Know-Your-Customer (KYC)-Prozesse ist die Sichtung und Überwachung negativer Medien (schlechte Presse). Angesichts der großen Zahl von Quellen, die gefiltert werden müssen, um negative Medien zu identifizieren, kann dies ein anstrengender und schwieriger Prozess sein. Wir sprachen mit Manouk Fles (Legal & Compliance) und Pieter Reitsma (Customer Success), um mehr über die Bedeutung von Negativvorführungen in den Medien zu erfahren und darüber, wie Blanco fortschrittliche Technologie einsetzt, um dies zu einem mühelosen Prozess zu machen.
Was ist mit “negativen Medien” gemeint?
Manouk: “Kurz gesagt, ‘negative Medien’ (schlechte Presse) ist jede Form von negativer Information über eine bestimmte Organisation oder Person. Die Kenntnis und der Zugang zu diesen negativen Informationen kann Unternehmen helfen, potenzielle Risiken wie Betrug, Geldwäsche, organisierte Kriminalität, Drogenschmuggel oder Bestechung zu erkennen. Da ein Unternehmen sowohl bei der Aufnahme einer Geschäftsbeziehung als auch während der Dauer der Beziehung zu einem Kunden Zugang zu relevanten Informationen hat, können Schäden wie finanzielle Verluste oder Rufschädigung verhindert werden.”
Wie können negative Medien erreicht werden?
Manouk: “Informationen können in einer Vielzahl von Quellen gefunden werden — zum Beispiel in Nachrichtensendungen, Zeitungsartikeln, Pressemitteilungen der Regierung und von Regulierungsbehörden, vertrauenswürdigen Blogs und anderen Websites. Sie können sich vorstellen, dass es aufgrund des Umfangs, der Geschwindigkeit und der Dynamik der Informationen sehr schwierig ist, alle täglich anfallenden Informationen zu verarbeiten und zu bewerten. Durch den Einsatz der neuesten Technologie des maschinellen Lernens können alle Informationen zuverlässig und effektiv verarbeitet werden”.
Warum sind negative Medien so wichtig?
Manouk: “Gemäß dem Gesetz zur Verhinderung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung (Wwft)) müssen Finanzunternehmen bei der Aufnahme einer Kundenbeziehung eine gründliche Sorgfaltspflicht bei der Feststellung der Kundenidentität anwenden und den Kunden während der gesamten Dauer der Beziehung weiterhin überwachen. Obwohl das Gesetz nicht genau vorschreibt, wie dieses Kunden-Screening durchzuführen ist, wird das Screening schädlicher Medien in der Praxis oft als ein entscheidender Teil des Kunden-Screenings angesehen. Negative Medien sind daher ein wichtiger Teil des Kampfes gegen Finanzkriminalität und Reputationsrisiken”.
Auf welchen Listen wird geprüft?
Pieter: “Blanco verwendet ComplyAdvantage für die ‘negative Medien’-Funktionalität. Es werden keine Listen geprüft, aber sie werden aus einer Vielzahl von Quellen wie traditionellen Medien, Nischenmedien, Pressemitteilungen der Regierung und von Regulierungsbehörden sowie zuverlässigen Blogs und Websites gesichtet. Diese Quellen werden sozusagen gescannt, um festzustellen, ob es negative Medien (schlechte Presse) über die betreffende Person oder Organisation gibt. Und dieses Screening ist so weit fortgeschritten, dass es wirklich nur die negativen Medien filtert. Um ein Beispiel zu nennen: Wenn eine Person in einer Nachricht in Kombination mit dem Thema “Panama Papers” erscheint, wird dies nicht automatisch als negativ betrachtet. Nur wenn aus der Meldung hervorgeht, dass die Art und Weise, in der die betreffende Person in der Meldung erscheint, negativ ist, wird eine Benachrichtigung erteilt”.
Wie kann ein professioneller Nutzer die nachteilige Medienfunktionalität bei Blanco nutzen?
Pieter: “Unsere KYC-Suite hatte bereits ein Screening auf PEP- und Sanktionslisten. Nachteilige Medieninformationen wurden auch bereitgestellt, wenn es einen “Treffer” auf einer PEP- oder Sanktionsliste gab. Mit der neuen Funktionalität werden nun alle Interessenten und Kunden auf negative Medien geprüft; eine Erweiterung, um noch mehr Informationen über den Kunden zu erhalten, um die bestmögliche Beurteilung der Akzeptanz und Risikoeinstufung des Kunden vornehmen zu können.
Im Hinblick auf die nachteilige Medienfunktionalität kann zwischen dem initialen Screening beim Onboarding und der kontinuierlichen Überwachung im Client File Modul unterschieden werden. Das Erstscreening wird am Stichtag durchgeführt, wobei eine kontinuierliche Überwachung das Screening auf täglicher Basis anhand der verschiedenen Quellen durchführt. Sobald es eine ‘Flagge’ gibt, wird diese sofort im System angezeigt. Im Falle einer kontinuierlichen Überwachung ist es auch möglich, Benachrichtigungen über Änderungen zu erhalten. Einer ‘Flagge’ kann dann ein ‘Match-Status’ und ein Risiko-Score zugeordnet werden. Ergibt sich daraus eine angepasste Risikoeinstufung des Kunden selbst, kann diese mit wenigen Klicks — und mit Kommentaren — in der Akte des Kunden angepasst werden”.