Welche Herausforderungen sieht Manouk für Blanco?
Manouk Fles war fast von Anfang an mit Blanco verbunden. Sie arbeitete zunächst als Head of Legal & Compliance bei Blanco und ist seit Januar 2020 Chief Legal & Compliance Officer. Wir sprachen über Zoom mit ihr, um mehr über ihre Rolle innerhalb von Blanco und die Herausforderungen, die sie für Blanco sieht, zu erfahren.
Wie bist du mit Blanco in Kontakt gekommen?
Ende 2015 bat mich Joost Walgemoed (CEO von Blanco), Teil des ursprünglichen Blanco-Teams zu werden. In der Vergangenheit arbeitete ich als Anwalt bei der BinckBank, wo ich Joost kennenlernte. Nachdem Joost die BinckBank verlassen hatte, um bei Blanco anzufangen, arbeitete ich eine Zeit lang dort, danach begann ich bei Kempen & Co. Aber schon nach wenigen Monaten trat Joost mit der Idee für Blanco an mich heran. Die Idee sprach mich enorm an, und sie passte genau zu meinen Erfahrungen und Interessen. Darüber hinaus wollte ich schon immer an einem Start-up beteiligt sein, und dies schien mir der perfekte Zeitpunkt zu sein.
Was genau ist deine Rolle als Chief Legal & Compliance?
Blanco ist selbst ein Unternehmen, so dass dies das notwendige Gesellschafts- und Vertragsrecht beinhaltet. Auch die Governance und unsere ISAE3402-Zertifizierung und alles, was damit zusammenhängt, ist für mich ein wichtiger Bereich, dem ich große Aufmerksamkeit widme. Darüber hinaus ist die Beratung von Unternehmen und Produktentwicklern zu allen Arten von Finanzgesetzen und ‑vorschriften, wie z.B. KYC- und CDD-Verpflichtungen, ein wichtiger Teil meiner Arbeit. Wir versuchen, diese Gesetze und Vorschriften in unsere Produkte und Technologien zu integrieren, aber wir wollen unseren Kunden auch eine große Wahlfreiheit lassen. Viele Gesetze und Vorschriften im Finanzsektor sind prinzipienbasiert, so dass die Umsetzung oft von den Umständen abhängt, z.B. von den Dienstleistungen, die ein Finanzunternehmen anbietet, und von den Kunden, die es bedient. Mit unseren Produkten geben wir den Finanzunternehmen also tatsächlich die Instrumente an die Hand, die sie benötigen, um konform zu sein.
Hat sich deine Rolle geändert, seit du dem Vorstand angehörst?
Als Leiterin der Abteilung Legal & Compliance habe ich auch alle Ins und Outs des Unternehmens kennen gelernt. Als Chief Legal & Compliance Officer sind viele Verantwortlichkeiten hinzugekommen, teilweise aufgrund der Übernahme von AIRS. Blanco bietet nun Dienstleistungen für mehr als 100 lizenzierte Unternehmen an. Darüber hinaus ist der Umgang mit der COVID-19-Krise im Moment natürlich eine Herausforderung. Gerade in diesen Zeiten ist die Geschäftskontinuität sehr wichtig, nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere lizenzierten Kunden. Deshalb ist es für uns sehr wichtig, dass wir uns genau anschauen, wie wir damit umgehen. Glücklicherweise ist unsere gesamte Plattform Cloud-basiert, was bedeutet, dass wir nicht durch einen traditionellen festen Arbeitsplatz oder unser eigenes Rechenzentrum “gestört” werden. Das macht uns sehr flexibel und erleichtert es uns, die Kontinuität unserer Dienstleistungen auch in schwierigen Zeiten wie diesen zu gewährleisten.
Wie sehen wir Blancos Vision zur Compliance in der KYC-Suite und der Investment-Suite?
Es wird erwartet, dass sich der Trend der letzten Jahre fortsetzt; Gesetze und Vorschriften kommen ständig hinzu und ändern sich. Das setzt die Finanzunternehmen natürlich stark unter Druck; es gibt mehr und höhere Anforderungen an unsere Kunden, wie z.B. die Tiefe der CDD-Prozesse. Dies spiegelt sich in der Roadmap unserer Module wider, die wir immer wieder mit neuen Funktionalitäten bereichern. In den kommenden Monaten werden wir zum Beispiel die Screening-Funktionalität weiter ausbauen, indem wir negative Medien hinzufügen. In der kommenden Zeit wollen wir auch die Funktionalitäten im Zusammenhang mit der Risikoklassifizierung von Kunden erweitern; dies ist ein weiterer wichtiger Schritt im CDD-Prozess, für den wir den Finanzunternehmen die notwendigen Instrumente anbieten wollen